Aus der Reihe: Tesla-Begegnungen der besonderen Art
Meine Hütte ist direkt an einer T-förmigen Straßenkreuzung, dort, wo sich die beiden Balken treffen.
Es war ein Samstag – Vormittag, wahrscheinlich 2016, das große, rote Auto steht vor der Tür, ich kam vom oder wollte gerade zum Einkaufen fahren.
Vom Stiel des T’s nähert sich eine Mercedes – C-Klasse … ok, niemand aus dem nahen Bekanntenkreis, ich achte nicht weiter drauf, bis das Auto ein paar Meter entfernt von mir vom Stiel in den T-Querbalken einbiegt.
2 riesige Augen aus einem erschreckten Gesicht schauen mich an – der Fahrer (grob mein Alter) stellt sein Auto schräg vor meines, die Straße komplett blockierend, springt heraus und kommt auf mich zu, ich grübele: „Hab’ ich den mal plattgemacht mit meinem großen roten Monster?"
Er sprudelt sogleich los: „Ist DAS ein TESLA???“ - ich: „äh … ja … das ist ein Tesla!“
Ein Redeschwall geht auf mich nieder, ich unterbreche: „fahren Sie doch bitte erstmal ihr Auto von der Straße“ – er sieht es ein.
Er wäre im Ruhestand, war einige Jahrzehnte als Kfz-Meister bei Mercedes, sie hätten einen Stammtisch, E-Autos und insbesondere Tesla wären ein regelmäßiges Thema, aber keiner hätte je einen gesehen, und jetzt steht da einfach einer!
Ob er ein Foto machen darf? - *lächl* - ich bitte ihn um seine Kamera, fotografiere ihn davor und im Auto, usw.
Von mir dann natürlich u.a. die Sache mit Erdöl, PV (auf meinem Dach), Klima, usw.
Nach ausgiebiger Besichtigung des Autos - er ist schon jetzt fassungslos angesichts der Kofferräume, usw. - lade ich ihn zu einer Probefahrt ein, er will aber nicht???
Irgendwann habe ich ihn soweit, wenigstens eine Runde mit zu fahren.
Auf dem Rückweg halte ich an, steige aus und sage: „… und zurück fahren SIE!!!“
Endlich nimmt er Platz, nach der ersten Beschleunigung sagt er : „das kann mein Porsche Turbo nicht“ (er hat einen älteren dieser Art als Liebhaber-Vehikel hauptsächlich für die Garage).
Zurück bei mir ist er fix und fertig – „Hr. Rössel, das Auto ist ein Traum“ – ich kann ihm nicht widersprechen.
Er macht noch ein paar Fotos, die müsse er gleich seinen Kumpels schicken.
Wir verabschieden uns herzlich - er hört nicht auf, sich zu bedanken.
Ich starte zu meiner Einkaufsrunde, komme so ca. 1 ½ Stunden später zurück.
Aus meinem Briefkasten hängt ein Umschlag heraus – nanu, die Post kommt doch sonst viel später? Nein, es ist nicht die Post … das ist von ihm, ein kurzes Gruß- und Dankschreiben, und eine Auswahl der Fotos von unserem „Event“, die er auf die Schnelle irgendwo hat ausdrucken lassen!
Das Tesla-Grinsen wollte mal wieder nicht (ver-)gehen an diesem Tag.