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Pressemitteilung des Solar mobil Heidenheim e.V. zum Artikel „Fahrplan für den Umstieg gefordert“ in der HZ vom 27.10.2019
Solar mobil Heidenheim e.V. beschäftigt sich seit seiner Gründung 1991 mit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und alternativen Antriebstechniken und begrüßt es ausdrücklich, dass sich der „Arbeitskreis Energie und Umwelt“ der regionalen CDU für den „Umstieg von der fossilen Energieerzeugung zu CO2-neutralen Energiearten“ einsetzt und einen Fahrplan dafür fordert. In der Bewertung des möglichen Beitrags der Elektromobilität für die Energiewende befindet sich der Arbeitskreis aber (nicht nur) nach der Überzeugung des Vereins im Irrtum: Das E-Auto ist schon längst nicht mehr nur für den innerstädtischen Verkehr geeignet, wie der Arbeitskreis meint, sondern aufgrund größerer Reichweiten und der sich überall weiter entwickelnden Schnellladetechnik seit langem langstreckentauglich, bei der amerikanischen Firma Tesla mir ihrem eigenen Schnelladenetz schon seit 7 Jahren! Auch ist die Gesamtumweltbilanz bei Elektrofahrzeugen im Vergleich mit gleichstarken Diesel- oder Benzinfahrzeugen laut Umweltbundesamt schon bei dem derzeitigen Strommix positiv, der größere „CO2-Rucksack“ bei der Herstellung ist nach wenigen 10.000 km Fahrleistung kompensiert. Auch Busse und LKWs fahren zunehmend elektrisch. Allein die chinesische Firma BYD hat weltweit 50.000 derartiger Fahrzeuge ausgeliefert, und in Heidenheim werden demnächst auch die ersten drei mit Antrieben der Fa. Voith eingesetzt. Selbst der Chef der Daimler Nutzfahrzeugsparte Martin Daum leitet „erhebliche Entwicklungsgelder“ vom Verbrenner in die Akku- und Wasserstofftechnologie um und setzt „alles daran, dass wir den Diesel ab 2039 in Europa nicht mehr brauchen“ (Süddeutsche Zeitung 26.10.2019). Die Lösung, die der CDU-Arbeitskreis sieht, nämlich „in einer neuen Art von Verbrennungsmotoren, angetrieben von synthetischen Kraftstoffen“, geht ökonomisch und ökologisch in höchstem Maße am Ziel vorbei: Die für die Erzeugung und Verbrennung dieser Kraftstoffe in Motoren zum Fahrzeugantrieb benötigte Strommenge ist wegen Prozessverlusten 7 mal höher, als wenn der Strom in Fahrzeugakkus gespeichert und direkt als elektrische Antriebsenergie genutzt würde. Sieben Mal so viele Windräder aufzustellen, um die gleiche Verkehrsleistung mit Verbrennungsmotoren und synthetischen Kraftstoffen zu erzielen, ist unsinnig, wirtschaftlich nicht vertretbar und politisch nicht durchsetzbar. Nibelungentreues Festhalten am Verbrennungsmotor, selbst wenn er mit synthetischen Kraftstoffen gespeist wird, gefährdet das, was zu schützen ein berechtigtes Ziel ist: die Lebensfähigkeit der deutschen Autoindustrie. Diese sollte sich, so wie VW es jetzt tut, darauf konzentrieren, ihren Wettbewerbsrückstand in der Elektromobilität aufzuholen, damit auch künftig attraktive Automobile mit zeitgemäßem Antrieb aus deutscher Produktion gekauft werden können und nicht aus anderen Ländern importiert werden müssen.Solar mobil Heidenheim e.V. Vorstand, vertreten durch 1. Vorsitzenden Wolfgang Eber