4.03.2008 Heinz Schäffer: |
Licht rein – Strom rausSonderlösungen bei der Installation von Solaranlagen |
Nicht immer steht ein nach Süden ausgerichtetes Dach zur Verfügung. Wie jemand trotzdem eine leistungsfähige Fotovoltaikanlage bekommen kann, darüber informierte Heinz Schäffer, der seit 15 Jahren Solaranlagen baut, bei Solar mobil Heidenheim. Anhand einer Auswahl von Bildbeispielen aus den rund 300 von ihm erstellen Anlagen, die eine Gesamtleistung von 1,8 Megawatt erbringen und anderen Beispielen, zeigte er verschiedene Lösungen. |
Ideal sei ein perfekt nach Süden ausgerichtetes Dach mit einer Neigung von 30 Grad. Eine darauf installierte Fotovoltaikanlage erbringe die volle Nennleistung. Ist es dagegen nach Osten oder Westen geneigt, seien noch 85 bis 90 Prozent zu erwarten. Eine in eine Südfassade integrierte Anlage könne das Licht zu 70 Prozent der Nennleistung in Strom umsetzen – „immer noch eine schöne Sache, wenn man bedenkt, dass in diesem Fall die Anlage gleichzeitig die Funktion der Gebäudehülle übernimmt und damit eine herkömmliche Verschalung eingespart werden kann“. Bei einem Ost-West-Dach, könne man durch die Aufständerung der Paneele trotzdem annähernd die volle Leistung erzielen. Allerdings sei dabei auf den richtigen Abstand der Paneele zueinander zu achten, damit diese sich nicht gegenseitig abschatten. Erwünscht ist dagegen die Abschattung von Fenstern, die ansonsten der prallen Sonne ausgesetzt wären. Solaranlagen über den Fenstern sorgen einerseits für die Abschattung andererseits liefern sie Strom (Beispiel: Verwaltungsgebäude der Stadtwerke). |
Auch Lichtkuppeln auf Flachdächern lassen sch mit den Solarmodulen abschatten (Elektroland). „Im Sommer bleibt der Innenraum so deutlich kühler“, sagte der Solaranlagenbauer. Auch eine halbtransparente Verwendung der Module ist möglich, so dass man einen Halbschatten erhält. Diese Bauweise kann vorteilhaft an Wintergärten, Bushaltestellenhäuschen oder überall dort, wo man eben keine totale Verschattung wünscht, eingesetzt werden. Dass Solarmodule auch als aktives Gestaltungselement eingesetzt werden können, zeigte Schäffer an zwei weiteren Beispielen. An der Südfassade des blau geklinkerten Anwalts-Gebäudes östlich der B 19 auf Höhe des „Bärencafés“ wurden die blau schimmernden polykristallinen Solarzellen zwischen die Isolierglasscheiben eingebettet. Als ganz und gar in das Gebäude integriert erscheinen die schwarzen Dünnschichtmodule der Firma Würth am Turm der Schapfenmühle bei Ulm. Diese Fassadenanlage erbringe 98 kW trotz des für solche Anlagen üblichen Abschlags von rund 30 Prozent. Hier zeige sich, „dass kreative Architekten mit diesem ‚Baumaterial’ Zeichen setzen“. Die Dachintegration, sprich die Verwendung von Solarpaneelen zur Dacheindeckung anstatt von Dachplatten oder –blechen, ist Schäffer zufolge dagegen Glaubenssache, denn er hält dabei die Hinterlüftung für nicht ausreichend genug. Diese ist zur Kühlung der Solarzellen notwendig, weil sonst der Ertrag deutlich abfällt. Jedoch „für die Optik ist die schindelförmige Anordnung der Solarpaneele ein großer Gewinn“, sagte Schäffer. |