10.05.2006 Jürgen Trittner (Heidenheimer Neue Presse): |
Gartenschau: Solarblume ist aufgeblüht |
In zwei Achsen gelagert verfolgt die Photovoltaikanlage präzise den Lauf der Sonne. Schülerinnen hatten die Idee dazu. Auf der Landesgartenschau ist eine Solarblume aufgeblüht. Mit sieben Meter Durchmesser und sechs Meter Höhe stellt sie die benachbarte Flora bei weitem in den Schatten – und ihre Blätter saugen gierig Sonne. „Sunny eye" wird das Gebilde geheißen, das in mehrfacher Hinsicht einmalig ist. |
Viele Helfer und viele Arbeitsstunden waren nötig, damit gestern mit Hilfe eines Krans Sunny Eye bei der Seewiesenbrücke aufgerichtet und ausgerichtet werden konnte. Nadine Lang, Monika Sinzel und Stephanie Warlies, alle damals in der zwölften Klasse des Werkgymnasiums, hatten die Idee zu dieser Solarblume gehabt und damit einen über ihren Kunstlehrer Hans-Martin Hartmann ausgeschriebenen Wettbewerb des Vereins Solar Mobil gewonnen. Sunny Eye ist nichts mehr und nichts weniger als eine kleine Photovoltaikanlage, die mit ihrer Gestalt in das Umfeld der Landesgartenschau sich passend einfügt und gleichermaßen die Blicke auf sich zieht. Dazu ist Sunny Eye eine anspruchsvolle Photovoltaikanlage. In zwei Achsen drehbar gelagert und von Sensoren gesteuert, zeichnen ihre Blüten den Lauf der Sonne nach. Zwei Kilowatt beträgt ihre Energieausbeute bei maximaler Sonneneinstrahlung. Sunny Eye, so Heinz Schäffer, der als Fachmann für Solartechnik, die Entwicklung von Sunny Eye begleitet hat, ist so feinfühlig, dass sie selbst auf Wolken am Himmel reagiert und ihre Einstellung nachbessert. Um 45 Prozent höher liegt die Stromausbeute einer solchen Anlage im Vergleich zu fix ausgelegten Modulen. Weil Sunny Eye so ein Blickfang ist, erhofft man sich beim Verein Solar Mobil, damit auch einen ausgezeichneten Werbeträger für die Nutzung von Sonnenlicht als regenerative Energie gefunden zu haben. Ein Display an der Sunny Eye wird jedenfalls anzeigen, wie viel Energie die Solarblume gerade erntet. Sunny Eye ist ein Einzelstück. Entsprechend aufwendig waren Konstruktion, Statik, Fertigung und Montage der feuerverzinkten Metallteile. 600 Kilo immerhin wiegt allein der Blütenkranz. Dankbar ist Heinz Schäffer, dass sich so viele Helfer und Sponsoren gefunden haben, die Material und Arbeitskraft eingebracht haben. Nach dem „riesigen Aufwand" ist aber auch, so Schäffer, die Freude über das Werk „riesengroß." Weil es aber nicht nur die Landesgartenschau, sondern auch eine Zeit danach gibt, ist man im Verein heute schon auf der Suche nach einem künftigen Standort, wo Sunny Eye Licht ernten und Energie erzeugen kann. |