21.09.2000
Heinz Joachim Zoller

Hoher Wirkungsgrad bei modernen thermischen Solaranlagen

„Der Vorteil der Energie, die uns die Sonne liefert, ist der, dass wir weder von Großkonzernen, von Energiepreisverteuerungen noch von politischen Großwetterlagen abhängig sind; es kommt nur darauf an, dass wir dazu übergehen, dieses dezentrale Energieangebot auch zu nutzen“, sagte Heinz J. Zoller bei seinem Vortrag bei Solar Mobil Heidenheim. Zweifler erinnerte er daran, dass die Sonne das 7000-fache der Energiemenge zur Erde schickt, die weltweit gebraucht wird.

Anhand eines Schaubildes erläuterte der Referent die Funktionsweise einer thermischen Solaranlage zur Erzeugung von Warmwasser. Beispielhaft zeichnete er die historische Entwicklung des Herzstücks einer solchen Anlage, des Absorbers, nach. Blankes Kupferblech könne nur 5 Prozent der Sonnenstrahlung in nutzbare Wärme umwandeln, während die Ausbeute schon auf 50 Prozent steige, wenn man es schwarz anstreicht. Die vor einigen Jahren angewandte, unter verfahrenstechnischen und ökologischen Gesichtpunkten nicht unbedenkliche Beschichtung mit Schwarzchrom bringe bereits 85 Prozent und die heute übliche umweltfreundliche Beschichtung mit Titanoxyd sogar 95 Prozent, was den hohen Wirkungsgrad moderner Anlagen erkläre. Man müsse deshalb nicht unbedingt über ein exakt nach Süden ausgerichtetes Hausdach verfügen, um die Sonnenwärme einzufangen. Bei West- oder Ostdächern genüge es zur Brauchwassererwärmung, die Kollektorfläche um etwa 35 Prozent zu vergrößern, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Die Entscheidung für großflächige Kollektoren falle heute umso leichter als der Trend sowieso zum Solardach gehe. Ein Solardach (komplett mit Solarabsorbern eingedeckt) weise das beste Kosten-Leistungsverhältnis auf.
Zoller wies darauf hin, dass sich die Installation vereinfacht habe, so dass mittels Bausätzen die Selbstmontage unproblematisch sei. Weiter wurden verschiedene Vakuum-Röhren-Kollektortypen erläutert, gleichzeitig aber herausgestellt, dass sie wegen der doppelt bis dreifach so hohen Kosten nur für Sonderanwendungen in Frage kämen. Mit größer dimensionierten Solaranlagen und entsprechend großen Wärmespeichern, so Zoller, könne man die Heizung mit Solarwärme unterstützen. In der Übergangszeit müsse dann die reguläre Heizung nur noch selten zusätzliche Wärme liefern. Die Regelungstechnik bezüglich Heizungsunterstützung habe sich in letzter Zeit deutlich weiterentwickelt.
Abschließend wies der Referent auf die Förderung thermischer Solaranlagen durch den Bund hin und riet bei Neubauten davon ab, sich für einen späteren Einbau zu entscheiden, weil dieser dann wesentlich teurer käme. Die höchsten Zuschüsse erziele man bei Durchführung einer Altbausanierung mit gleichzeitigem Einbau einer Solaranlage.